Serie: 125 JAHRE RENAULT

Serie 125 Jahre Renault - Folge 5: Der Renault 4 - Erfolgreiche Provokation auf vier Rädern

Renault4 PleinAirWorkLifeBalance war noch nicht erfunden. Trotzdem wusste man schon im vorigen Jahrhundert zu leben. Hier mit dem offenen Renault 4 in der Plein-Air-Variante. Fotos: Renault


In die beschauliche, höchst konservative Welt von 1961 platzt der R4 wie eine Provokation auf vier Rädern. Pierre Dreyfus, damals Vorstandsvorsitzender der Renault S.A., hat 1956 die zündende Idee, als er in der Zeitung einen Bericht über die demografische Entwicklung in Frankreich liest. Ihm ist sofort klar, dass ein Auto wie der R4 viele Menschen ansprechen würde und die Bedürfnisse unterschiedlicher Personen erfüllen könnte, von der jungen Familie bis zum Rentner-Ehepaar. Er fordert ein Auto, das wie eine „Bluejeans” Klassengrenzen überschreitet und sich unkompliziert für jede Gelegenheit eignet.
Dreyfus’ Auftrag an seine Entwicklungsingenieure ist radikal: Er stellt ...

grundsätzlich alle bislang üblichen Konstruktionsprinzipien infrage – das Vorgängermodell 4CV hatte Heckmotor und Hinterradantrieb – und löst damit intern heftigsten Widerstand aus. Doch die Vorgabe, mit völlig freiem Kopf und einem leeren Blatt Papier das Auto quasi neu zu erfinden, erweist sich als einzig richtiger Weg. Der R4 ist das erste Volumenmodell, das auf einem Baukastensystem mit Plattformstrategie basiert. Die Karosserie wird mit dem Rahmen verschraubt, deshalb lassen sich schnell und kostengünstig verschiedene Versionen realisieren: Neben der fünftürigen Limousine gibt es den nicht minder erfolgreichen Kastenwagen Fourgonnette, der nur einen Monat später vorgestellt und ab 1962 produziert wird. 1964 taucht erstmals der „Sinpar 4x4” mit Allradantrieb auf, zum gleichen Zeitpunkt gibt es auch einen praktischen Pick-up. 1965 wird der „R4” offiziell in „Renault 4” umgetauft. 1969 debütiert der „Plein Air”, ein Cabriolet ohne Türen im Stil der damals modischen Dune Buggies, 1970 folgt das Freizeitmobil „Rodeo” mit eigenständig gestalteter Kunststoff-Karosserie.

Erstes Serienauto mit umklappbarer Rückbank
Ein völlig ebener Wagenboden und der Verzicht auf den Mitteltunnel erlauben darüber hinaus vielfältige Innenraum-Variationen. Außerdem ist der R4 das erste Serienauto, bei dem sich die Rückbank komplett zusammenfalten und nach vorn klappen lässt. Das Resultat ist ein gut nutzbarer, quaderförmiger Laderaum mit bis zu 950 Liter Volumen. Zwischen den Vordersitzen stört weder ein Schalt- noch ein Handbremshebel, so dass Mitfahrer leicht von links nach rechts durchsteigen können – nicht nur in engen Innenstadt-Parkbuchten eine höchst praktische Angelegenheit.
Möglich macht dies ein weiterer genialer Kniff: die vom Volksmund liebevoll „Revolverschaltung” getaufte Schiebestock-Betätigung des Getriebes. Im R4 lassen sich schon vor 60 Jahren die erstmals vollsynchronisierten drei Gänge bequem wechseln – ohne die Hand weit vom Lenkrad entfernen zu müssen. Das erhöht ganz nebenbei auch die Verkehrssicherheit.


Verweigerung des Leistungsprinzips für geringen Verbrauch
Bescheiden bleibt der R4 auch in Sachen Motorleistung. Die Spanne reicht je nach Hubraum (747 cm3 bis 1.108 cm3) von 23 bis 34 PS (Angaben in kW sind in den 1960er-Jahren noch nicht gebräuchlich). Das reicht auch für kommode Autobahnfahrten, worauf Renault Chef Dreyfus großen Wert legt. Gut 120 km/h Spitze sind mit dem stärksten Triebwerk möglich. Gleichzeitig überzeugt der Vierzylinder mit hohem Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen (maximal 75 Nm bei nur 2.500 U/min) und geringem Verbrauch – eine bis heute absolut zeitgemäße Auslegung. In den beiden Ölkrisen 1971 und 1973 schlägt die große Stunde des R4. Mit geringen Durchschnittsverbräuchen (5,4 bis 6,5 Liter Benzin pro 100 Kilometer nach damaliger Norm) sowie günstigen Versicherungseinstufungen (Vollkasko 11, Teilkasko 10) bietet der R4 eine der preiswertesten Möglichkeiten, ein vollwertiges Auto zu fahren.
Die Verkaufszahlen schnellen entsprechend in die Höhe. Teilweise erreicht er allein in Deutschland einen Marktanteil von rund vier Prozent. 1970 finden 84.900 R4 in Deutschland einen Käufer. Während seiner gesamten Laufzeit setzt Renault hierzulande mehr als 900.000 R4 ab; mehr als elf Prozent der Gesamtproduktion fließen damit in die Bundesrepublik.
Doch damit ist die Renault 4 Story noch lange nicht zu Ende. Auch drei Jahrzehnte nach Auslaufen der Produktion lebt der fortschrittliche Franzose fröhlich weiter, jetzt oft aufwändig restauriert und sogar mit einem geregelten Katalysator für optimale Abgasreinigung bestückt. Er macht auf Oldtimer-Fernfahrten ebenso eine gute Figur wie bei der strapaziösen 4L Trophy von Paris nach Marrakesch. In jedem Fall erweist er sich als alltagstauglich, leicht zu reparieren und günstig zu unterhalten – wie vor 60 Jahren.


Daten und Fakten

Präsentation 1961 auf der IAA in Frankfurt
Bauzeit: 1961-1992
Länge: 3,66 m; Breite: 1,49 m; Höhe: 1,55 m
Motor: Vierzylinder-Benzinmotoren mit 0,75-1,1 Liter Hubraum und 17 kW/24 PS bis 25 kW/34 PS
Erste Kombi-Limousine mit vier Türen, großer Heckklappe und variablem Innenraum
Erstes Pkw-Modell mit zusammenfaltbarer und vorklappbarer Rückbank
Erster Renault-PKW mit Frontantrieb
Stückzahl: 8.135.424 Fahrzeuge

60 Jahre Renault 4 – die Chronik

1956
Renault Generaldirektor Pierre Dreyfus (Direktor von 1955–1975) diskutiert erstmals mit seinen Vorstandskollegen das Projekt eines kleineren, vielseitigen Wagens, der eine „große Hecktür haben soll und dazu einen Laderaum, dessen freier Zugang nicht durch Karosserie- und Mechanikteile behindert wird.” Dreyfus stellt sich „ein Auto mit gutem Federungskomfort und guter Handlichkeit” vor.

1958
Die ersten Entwürfe haben mit dem späteren R4 allerdings kaum Ähnlichkeit. Nach vielen Vorstudien fällt im Herbst die Entscheidung zum Bau des R4, der noch die Entwicklungsnummer „350” trägt: Er soll nicht mehr als 350.000 (alte) französische Francs kosten. Offiziell erhält das neue Modell später die Projektnummer „112”.

1959
Die endgültige Form der Karosserie wird festgelegt, und die weltweiten Test- und Erprobungsfahrten laufen an. Dabei legt der R4 rund 2,9 Millionen Testkilometer zurück. Die strapaziösen Touren führen ihn in die kältesten Zonen Schwedens, auf die kurvenreichen Buckelpisten Sardiniens, quer durch Wüstengebiete in Afrika und über menschenleere Gegenden in den USA. Die Fahrer leben förmlich im R4 und nennen ihr Gefährt irgendwann liebevoll „Marie-Chantal”.

1961
Der R4 feiert am 21. September auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt seine offizielle Weltpremiere. Er kommt zunächst in vier Versionen in den Handel: als R4, R4 L (im Bild), als R4 L Super Confort sowie als minimal ausgestatteter R3, der jedoch nicht auf dem deutschen Markt angeboten wird. Am 4. Oktober folgt eine Galavorstellung zu Ehren des neuen „Vierers” im Palais de Chaillot in Paris. Am 6. Oktober öffnet der Pariser Autosalon. Damit debütiert der R4 offiziell in Frankreich.

1962
In Deutschland beginnt der Verkauf des neuen R4. Der Preis bei der Markteinführung beträgt 3.830 Mark. Im Herbst folgt der Marktstart des R4 Transporter als Kombi und Kastenwagen. In Frankreich wird der R3 wieder eingestellt, während am anderen Ende der Modellpalette der R4 Super die Baureihe ergänzt. Er besitzt neben einer verbesserten Ausstattung auch einen stärkeren Motor, der fortan aus 845 Kubikzentimeter Hubraum 26 PS mobilisiert. Ein Jahr später hält der stärkere Vierzylinder auch im R4 Standard und im R4 L Einzug.


Die "Fourgonnette" mit der praktischen Leiterklappe war bei den Handwerkern - nicht nur in Frankreich - äußerst beliebt.


1963
Der R4 erhält eine Heckklappe mit oben angebrachten Scharnieren und ein vollsynchronisiertes Getriebe. Der R4 Super wird durch den R4 L Super ersetzt. Im Dezember präsentiert Renault den zusammen mit dem Modemagazin „Elle” aufgelegten R4 „Parisienne”. Kennzeichen sind Schotten- oder Rohrgeflecht-muster auf den Türen.

1964
Am 3. März rollt der 500.000. R4 vom Band. Anstelle des R4 L Super tritt der R4 „Export”. Einzelliegesitze sind gegen Aufpreis verfüg¬bar. Last but not least erhält der unverwüstliche Franzose auch noch Allradantrieb: Der R4 „Sinpar 4x4” – so der Name des Zulieferers – eignet sich auch für schwieriges Gelände.

1965
Der „R4” wird offiziell in „Renault 4” umgetauft. Die konsequenten Verbesserungen im Detail setzen sich fort: Alle Renault 4-Modelle erhalten neue Hauptbremszylinder, die kürzere Bremswege und eine höhere Standfestigkeit der Bremsen ermöglichen. Die Spurweite der Hinterachse wird um 40 Millimeter vergrößert und das Heizungs- und Lüftungssystem überarbeitet. Ein Bowdenzug betätigt fortan die Drosselklappe. Der Innenspiegel bekommt eine rechteckige Form und der Kofferraum des Renault 4 Export eine Abdeckung.

1965
Mit einer 40.000-Kilometer-Odyssee sorgen die „4 Elle” für Furore. Michèle Ray, 26-jähriges Mannequin und Kopf eines unternehmungslustigen französischen Damenquartetts, startet eine Expedition von Feuerland nach Alaska. Die beiden Renault 4 sind voll beladen mit Benzinkanistern, Werkzeug, Ersatzrädern, Film¬material. Für Kleidung bleibt ein einziger Koffer, den sich die vier während der gesamten Reise teilen müssen.

1966
Renault ruft in Frankreich die Aktion „Straßen der Welt” ins Leben: Sechs bis acht Teams von Jugendlichen zwischen 18 und 25 Jahren werden für thematische Expeditionen ausgewählt. Das Unternehmen stellt ihnen für einen Zeitraum von einem Monat bis zu einem Jahr einen Renault 4 zur Verfügung. Die Aktion lebt bis 1984.

1966
Stolzes Jubiläum: Renault feiert am 1. Februar nach nicht einmal fünf Jahren die Produktion des millionsten Renault 4. Ein neuer Ausdehnungsbehälter optimiert die geschlossene Wasserkühlung des Erfolgsmodells. Als weitere Neuheit erhält der Renault 4 einen Instrumententräger mit verbesserter Übersichtlichkeit.

1967
Alle Modelle erhalten erstmals ein vollsynchronisiertes 4-Gang-Schalt¬getriebe. Die Modellpalette deckt alle Ansprüche vom kostengünstigen Familienauto bis zum geräumigen Transporter ab.

1968
Die Scheinwerfer werden zum Modelljahr 1968 in den neu geformten Kühlergrill integriert. Gummipuffer zieren die ebenfalls neu gestalteten vorderen und hinteren Stoßstangen. Die Türen erhalten neue Innenverkleidungen.

1968
Mit 368.566 Exemplaren erreicht die Renault 4-Produktion in diesem Jahr ihren historischen Höchstwert. Insgesamt sind bereits mehr als zwei Millionen Renault 4, Kombi, Transporter und Fourgonnette vom Band gelaufen.

1969
Die verstärkte Vorderachse des Renault 6 wird auch für den Renault 4 übernommen. Für Frischluftfans erscheint die im Vorjahr auf dem Pariser Salon vorgestellte und bei Sinpar gebaute Karosserieversion „Plein Air” mit Faltverdeck ohne Türen.

1970
Die neue Heckklappe ermöglicht fortan auch die Bedienung mit nur einer Hand – praktisch beim Einladen. Der Durchmesser der Kolbenbolzen vergrößert sich von 14 auf 16 Millimeter. Der Anlasser erhält eine Anlasswiederholsperre, und die elektrische Anlage wird von Sechs- auf Zwölf-Volt-Betrieb umgestellt. Sämtliche Renault 4-Versionen werden mit Sicherheitsgurten vorne ausgestattet.

1970
Eine neue Open-Air-Version debütiert: Der Renault 4 „Rodeo” besitzt eine völlig neu gestaltete Kunststoffkarosserie mit mehrfach variierbarem Faltverdeck.



Der Rodeo war als Freizeitfahrzeug gedacht, diente aber gleichermaßen bei Behörden und auf Baustellen.


1971
Mit dem Kinofilm „Trafic” setzt der französische Regisseur Jacques Tati dem Renault 4 ein Denkmal, das Kultfilmstatus erreicht. Die Produktion der Renault 4-Baureihe durchbricht die Drei-Millionen-Schallmauer.

1972
Der Hubraum des Renault 4 für den französischen Markt wächst zum neuen Modelljahr von 747 auf 782 Kubikzentimeter. Die Motorleistung beträgt weiterhin 26 PS. Der Fond wird mit Verankerungspunkten für Sicherheitsgurte ausgerüstet.

1973
Die deutschen Versionen des Renault 4 erhalten mit 34 statt 26 PS deutlich mehr Kraft. Hierdurch steigt die Höchstgeschwindigkeit von 110 auf 120 km/h.

1974
Das 4-Gang-Getriebe des Renault 6 TL wird auch für den Renault 4 übernommen. In Frankreich ruft Renault exklusiv für den Renault 4 die Dirt-Track-Rennserie „Coupe de France Renault Cross Elf” ins Leben. Um die Kosten niedrig zu halten, entsprechen die Fahrzeuge der Serie. Nur Scheinwerfer, Windschutzscheiben und Radkappen dürfen entfernt werden. Auch ein Sport-Auspuff für den Sound ist erlaubt. Pro Rennen treten bis zu 60 Fahrer gegeneinander an und bieten spannende Türklinkenduelle. Dies macht die Serie vom Start weg zum Erfolg. Bald kommen die Zuschauer zu Tausenden an die Pisten. Das Dirt-Track-Spektakel hat bis 1984 Bestand.

1975
Der Renault 4 bekommt zum Modelljahr 1975 einen Kühlergrill aus Kunststoff. Das Tankvolumen steigt von 26 auf 34 Liter. Nach dem Abstellen des Motors schwingen die Scheibenwischer automatisch in ihre Ruheposition zurück. Die Sicherheitsgurte erhalten optimierte Anlenk- und Verankerungspunkte.

1976
Eine moderne Drehstrom-Lichtmaschine versorgt die elektrischen Systeme an Bord. Zusätzlich erhält der Renault 4 eine Spannungs¬anzeige im Instrumententräger. Als neueste Version ergänzt der auf dem Pariser Salon des Vorjahres vorgestellte Renault 4 „Safari” das Modellprogramm. Seine auffallendste Besonderheit: eine lustige Inneneinrichtung mit Polsterbezügen, die einer Hängematte nachempfunden wurden.

1977
Der Renault 4 kommt in den Genuss einer besonders umfangreichen Modellpflege und erhält unter anderem eine Zweikreis-Bremsanlage, Halogenscheinwerfer, eine heizbare Heckscheibe, Rück-fahrscheinwerfer, Automatikgurte, Kopfstützen und eine Verbundglas-Frontscheibe.

1977
Im September erreicht der Renault 4 als erstes französisches Automobil überhaupt den Produktionsrekord von fünf Millionen Fahrzeugen. Ein Kataphoresebad beugt bereits in der Produktion der Korrosion vor. Scheibenwischer mit zwei Wischgeschwindig¬keiten sowie vergrößerte Wischerblätter sorgen auch bei schlechtem Wetter für den Durchblick. Ein neu gestalteter Tacho¬meter und das Lenkrad des Renault 5 sorgen für ein moderneres Ambiente.

1978
Der neue Renault 4 GTL wartet mit einer besonders komfortablen Ausstattung auf und bekommt einen neuen Vierzylindermotor mit 1.108 Kubikzentimeter Hubraum und 34 PS Leistung. Das höhere Drehmoment von 73,5 Newtonmetern (bei 2.500 1/min) macht ihn besonders effizient. So verbraucht er laut ECE-Norm bei 90 km/h lediglich 5,4 Liter auf 100 Kilometern und im Stadtverkehr nur 6,3 Liter pro 100 Kilometern. Diesen Motor erhält auch der neue Renault 4 Transporter F6, der jetzt über einen längeren Radstand verfügt. Die Leistung des weiterhin verfügbaren F4-Transporters sinkt bei unverändertem Hubraum von 845 Kubikzentimeter auf nur noch 27 PS. Auf Wunsch gibt es das Modell GTL auch mit Flüssiggas-Betrieb.

1979
Die Gebrüder Bernard und Claude Marreau beenden die Erstauflage der heute weltberühmten Marathon-Rallye „Paris–Dakar” mit einem allradgetriebenen Renault 4 „Sinpar 4x4” als Zweite der Automobilwertung.

1980
Zum neuen Modelljahr erhält der Renault 4 Felgen, die sich für den Betrieb mit Schlauchlos-Reifen eignen. Die Ausstattung GTL erhält Automatik-Sicherheitsgurte auch auf den Rücksitzen. Der Fahrersitz des Renault 6 wird fortan auch in den Renault 4-Transporter eingebaut.

1980
Neuer Rekord: Die Produktion des Renault 4 durchbricht die Sechs-Millionen-Marke. Weitere Sporterfolge für die Gebrüder Marreau bereichern die Motorsportbilanz des unverwüstlichen Bestsellers: Mit einem modifizierten Allrad-Renault 4 werden sie Dritte der „Paris–Dakar” und Zweite der Rallye Tunesien – nur um vier Minuten von den Gesamtsiegern geschlagen.


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1981
Das Sondermodell Renault 4 „Jogging” erscheint. Die gesamte Baureihe erhält einen elektrischen Kühlerventilator mit Thermostat sowie ein zweistufiges Gebläse, neue Polsterstoffe und Außenfarben.

1982
Neue Produktions- und Montageverfahren verbessern insbesondere die Abdichtung der Karosserie. Außer in Frankreich wird der Renault 4 auch in Angola, Argentinien, Belgien, Chile, Elfenbeinküste, Ghana, Irland, Jugoslawien, Kolumbien, Madagaskar, Marokko, Portugal, Spanien, Tunesien, Uruguay und Zaire gefertigt.

1983
Das neue Modelljahr bringt umfangreiche Detailverbesserungen mit sich: Optimierter Rostschutz sorgt für mehr Korrosionsresistenz. Der neue Instrumententräger stammt aus dem Renault 18, das griffsympathischere Lenkrad aus dem Renault 5. Darüber hinaus werten neue Rückspiegel, hochwertigere Verkleidungen und neue Sitzbezüge den Evergreen auf. Alle Versionen mit 34 PS starkem 1,1-Liter-Motor werden erstmals mit Scheibenbremsen vorne ausgestattet.

1984
Neue Produktionsmethoden steigern die Qualität: Karosserie und Fahrzeugboden werden jetzt vor dem Einbau der Aggregate montiert und in ein Kataphoresebad getaucht, um nochmals den Korrosionsschutz zu verbessern. Neue Getriebeübersetzungen senken sowohl den Durchschnittsverbrauch als auch das Geräuschniveau im Interieur.

1985
Neue Außenfarben für alle Renault 4-Modelle. In Frankreich kurbelt das Sondermodell „Sixties” mit seinen zwei Panoramadächern für beide Sitzreihen und den knallbunten Sitzpolstern in den Farben der Karosserielackierungen den Absatz des Dauer¬brenners nochmals an. Zum Jahresende läuft die Produktion des Kastenwagens Renault 4 F6 aus.

1986
Pünktlich zum 25. Geburtstag wird der umweltfreundliche, weil schadstoffarme neue Motor des Renault 4 GTL von der Bundesregierung für drei Jahre und zwei Monate von der Kfz-Steuer befreit. Der aktuelle Neupreis dieses Modells beträgt 12.100 Mark.

1987
In Frankreich wird die Modellpalette gestrafft. Übrig bleiben zwei Varianten: der Renault 4 TL Savane mit 956 Kubikzentimeter Hubraum und 34 PS sowie der Renault 4 GTL Clan mit dem 1,1-Liter-Aggregat anstelle des Renault 4 GTL.

1988
Der Renault 4 verabschiedet sich nach 27 Jahren und exakt 900.300 importierten Exemplaren mit dem auf 500 Exemplare limitierten Sondermodell „Salü” aus Deutschland. Verschärfte Abgasbestimmungen bereiten dem Langläufer den Garaus. Die Produktion für Frankreich und andere europäische Märkte läuft weiter. Der bedingt schadstoffarme Renault 4 „Salü” ist zum Preis von 12.590 Mark erhältlich. Günther Jauch, damals noch aufstrebendes Moderatorentalent, erwirbt den letzten in Deutschland verkauften R4 GTL.

1991
Schlussspurt mit dem „Carte Jeune”. Das Sondermodell auf Basis des Renault 4 TL Savane betont mit modischem Logo auf der Karosserie und schicken Sitzpolstern im 1990er-Stil nochmals den ewig jungen Charakter des Klassikers.

1992
Die Produktion des Renault 4 endet nach einer Gesamtstückzahl von 8.135.424 Exemplaren mit dem Sondermodell „Bye-bye” (Auflage: 1.000 Stück).

1998
Die erste Renault 4L Trophy von Paris nach Marrakesch startet. Bei dem 6.000-Kilometer-Marathon in den Maghreb sind aus¬schließlich Studenten mit ihren „Vierern” startberechtigt. Moderne Navigationshilfen sind tabu. Die Renault 4L Trophy dient nicht allein dem Abenteuer, sondern verfolgt einen guten Zweck: Jeder Teilnehmer muss mindestens 50 Kilogramm Bildungsmaterialien für Schulkinder in Marokko mit sich führen.


Rallye kann der Renault 4 auch - bis heute startet eine Meute R4 alljährlich zur 4l-Trophy.


2000
Bei der Griechenland Rallye bestreitet das Team Pinto dos Santos/da Silva die letzte Weltmeisterschaftsrallye mit einem Renault 4.

2009
Im französischen Thenay findet das erste internationale „4L International”-Treffen statt. Das bunte Programm umfasst auch Geschicklichkeitsturniere und Dirt-Track-Rennen auf dem örtlichen Circuit du Val de Loire in Erinnerung an die glorreichen Tage der „Coupe de France Renault Cross Elf”.